Reinhard Nöhammer, A-2095 Drosendorf, Wolfsbach 9, Mobil: 0664-115 36 19       e-Mail: info@dekorationsmalerei.at

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Reinhard Nöhammer
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Holzmalerei, Holzimitation auch lasieren, fladern oder als maserieren bezeichnet ist eine Technik durch die sich die verschiedensten Holzarten täuschend echt nachahmen lassen. Reinhard Nöhammer Dekorationsmaler Dekorationsmalerei Wien Niederösterreich Waldviertel Österreich

Dekorationsmaler Dekorationsmalerei

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Holzmalerei bzw. Holzimitation



Die Holzmalerei oder Holzimitation ist - wie oft angenommen wird - kein Kind des 19. Jahrhundert. Das Malen von Holzmaserung reicht sehr viel weiter zurück. Aber speziell in dieser Zeit wurde die Technik der Holzmalerei vom Anstreicher bzw. Dekorationsmaler in vollster Perfektion ausgeübt.

In ganz Europa bildeten sich damals Schulen für Dekorationsmaler. Meist waren das Privatschulen in denen sich die damaligen Maler und Anstreicher in der Dekorationsmalerei weiterbildeten. In solchen Schulen wurde unter anderem oder manchmal auch nur die Technik der Holzmalerei auf höchstem Niveau unterrichtet. Neben der Malerschule gab es für den Dekorationsmaler zu dieser Zeit auch ausreichend Fachliteratur und Vorlagenwerke über die Holzmalerei bzw. Holzimitation.

Malerschule A. Clauss
Maler in einer Malerschule, Hamburg Altona 1910 – Schule für Holz und Marmormalerei A. Clauss



In Wien gründete Herr Wilhelm Hagelstein 1906 - auf Drängen der damaligen Malermeister in Wien wegen seiner besonderen Fähigkeiten in der Holzmalerei – eine Malerschule. Die erste Österreichische Fachschule für Holz und Marmorimitationen die sich sehr schnell einen Ruf über die Grenzen hinaus geschaffen hat. Die wenigen Abbildungen und Informationen die ich von dieser Malerschule noch habe, befinden sich auf Seite der Übersichtseite "Historischen Maltechniken".

Vor und nach dem ersten Weltkrieg beherrschte fast jeder Malergeselle und Malermeister noch - mehr oder weniger - die Technik der Holzmalerei. Durch gekonnten Umgang mit Werkzeug und Malmaterial entstanden perfekte Holzmaserbilder. Gegen Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts begann diese Technik langsam fast vollständig zu verschwinden. Das Weiterlehren in den Schulen wurde vernachlässigt und die alten Maler nahmen viel Wissen darüber mit ins Grab. Heute gibt es nur noch wenige Maler die dieses Handwerk perfekt ausführen können.

Wie oben schon erwähnt stand dem Malerhandwerker bzw. Dekorationsmaler reichlich Fachliteratur über die Holzmalerei bzw. Holzimitation zum Selbstunterricht zur Verfügung. Eines der letzten Werke über die Holz und Marmormalerei - bevor diese Maltechnik langsam immer mehr an Bedeutung zu verlieren begann - war von E. Oldenbruch aus Wien – die große Wiener Schule der Holz und Marmormalerei.



Abbildung Cover Grosse Wiener Schule ALT-EICHE Abbildung Cover Grosse Wiener Schule AMERIKAN. NUSSBAUM Abbildung Cover Grosse Wiener Schule CANADISCHE-BIRKE

3 Hefte aus der "Großen Wiener Schule" von E. Oldenbruch über die Holzmalerei.
Links: "Alt-Eiche", mittig: "Amerikanischer Nussbaum" und rechts: "Canadische Birke". Für die folgenden Holzarten gab es in dem Werk je ein Heft mit Erklärung. Alt-Eiche, grauer Ahorn, mittel Eiche, deutscher Nussbaum, deutsche Esche, Pitchpine, Kirschbaum, italienischer Nussbaum, Mahagoni (Blume), slavonische Eiche, spanischer Nussbaum, schlichtes Mahagoni, Palisander, Zirbel, Spiegel Eiche, amerikanischer Nussbaum, canadische Birke, ungarische Blumenesche, Vogelaugenahorn, Tiefpor-Eiche, Silbertiefporeiche. In den 1980er Jahren ist die große Wiener Schule - Holz und Marmormalerei im Nachdruck neu erschienen.




Cover Abbidung Atlas zur Holz- und Marmormalerei Coverabbildung Holzmaler Skizzen für die Praxis


Links: Die Abbildung zeigt ein großartiges Werk über die Holz und Marmormalerei von P. van der Burg aus Holland - Weimar 1880. Atlas zur Holz und Marmormalerei. Praktisches Handbuch für Dekorations-Maler, zur Erlernung der bezüglichen Methode wie sie in der Malerschule des Verfassers theoretisch und praktisch gelehrt wird. Autorisierte deutsche Ausgabe. In den 1980er Jahren ist auch das Werk von Van der Burg im Nachdruck wieder aufgelegt worden.
Rechts daneben ein kleines bescheiden wirkendes Büchlein: Holzmaser – Skizzen für die Praxis von Julius Mummert, Maler aus Baden-Baden in Deutschland. Erste und zweite Folge. Leider ohne Datum, vermutlich 1880-90. Der Inhalt der ersten und zweiten Folge zeigt hochwertige Holzmaserbilder wie man Sie wirklich nur ganz selten findet. Neben Maserskizzen von Eiche ausgeführte Holzmaserbilder von Wurzelnussbaum, Esche, Mahagoni, Eichenspiegel, Nussbaum, Ahorn, Pitch Pine und Kirschbaum.



F. Rham, Spezialist in der Holzmalerei und Vorsteher der Bonner Malerschule schrieb 1870: "Eine großartige Entwicklung hat seit 20 Jahren in der Kunst der Holzmalerei stattgefunden und ist Dieselbe jetzt auf einen Punkt angekommen, den man so leicht nicht überschreiten wird".


Zeichnung von Holzmaserungen
Abbildung zeigt Skizzen von verschiedenen Hölzern
(Mahagoni, Eiche, Wurzelnuss, Ahorn, Vogelaugenahorn, usw.)
für die Holzmalerei von F. Rahm.



Die klassische Holzmalerei wurde im 19. Jahrhundert meist auf einen Ölfarbenanstrich mit Wasserlasuren oder Öllasuren ausgeführt. Der Ölfarbenanstrich und Öllasur für die Holzimitation wurde in der Regel immer mit Leinöl bzw. Leinölfirnis hergestellt .Die Wasserlasuren wurden mit Essig, Bier, Zucker, Dextrin, Gummi Arabicum und sogar Milch oder Wein verarbeitet. Der letzte farblose schützende Anstrich bzw. Überzug war für erstklassige Ausführungen meist Kopallack, für die billige Lasurarbeit verwendete der Anstreicher damals Kolophonium. Kolophonium ist ein Produkt das bei der Gewinnung von Terpentinöl anfällt. Oft begannen solche Holzmalereien die damit lackiert wurden wieder zu kleben oder reißen.

Die üblicherweise verwendeten Pigmente bzw. Lasurfarben für die Holzmalerei waren und sind noch immer Sienna und gebrannte Sienna, Kasslerbraun, Pariserschwarz und Schieferbraun hell und dunkel. Bis in die 1980/90er Jahre produzierten in Wien die Firma Kaspar und Worritsch erstklassige Lasurfarbe für die Holzimitation in Öl und Wasser.



historische Lasurfarben historische Lasurpigmente

Links: Lasurfarben zum Maserieren - bei den Malern vom "Alten Schlag" heute noch immer bekannt und geschätzt: Lasurfarben der Firma Kaspar (Marke Biene) und Worritsch (Worco) aus Wien. Produziert wurden diese Lasurfarben in Öl und Wasser. Die letzten davon wurden von der Firma Worritsch in Wien hergestellt. Die Möbelmaler kauften diese Lasurfarben früher in Kübel.
Rechts die lasierenden Pigmente für die Holzmalerei – Sienna gebrannt und Sienna Natur, Pariserschwarz. Und ein ganz ausgesprochen gutes Lasurpigment und unabkömmlich in der Holzmalerei – das Kasslerbraun.



Bei den Pinsel für die Holzmalerei hat sich bis heute kaum etwas geändert. Ein Dachshaarvertreiber zum vertreiben der Maserung. Ein Schläger zum imitieren der Poren, Modler und Rucker zum anlegen und einreiben der Lasurfarben. Der Fingerpinsel oder Zackenpinsel zum beiziehen der seitlichen Jahre und ein Fladerpinsel zum Malen der Maserung. Damit ausgestattet kann der Dekorationsmaler der mit der Technik der Holzmalerei vertraut ist nahezu jedes Holz perfekt malen bzw. imitieren .Das hat auch schon immer die Wiener Schule der Holzimitation ausgezeichnet. Mit einfachen Mitteln – ohne irgendwelche Spezialpinsel oder Hilfsmittel - flotte erstklassige Ergebnisse in der Holz und Marmormalerei erzielen.



Werkzeug Holzmalerei Schläger Werkzeug Holzmalerei Dachshaarvertreiber Werkzeug Holzmalerei Zackenpinsel
Bilder von links nach rechts:
Verschieden Arten von Schläger (Pinsel) | Dachshaarvertreiber in Holz und Blech | Sogenannte Fingerpinsel, Zackenpinsel oder Gabelpinsel



Werkzeug Holzmalerei Rucker Werkzeug Holzmalerei Fladerpinsel Werkzeug Holzmalerei Modler
Bilder von links nach rechts: Rucker| Fladerpinsel zum Malen der Holzmaserung | Modler



Die Holzmalerei im 19. Jahrhundert deckte einen großen Bereich im Maler und Anstreichergewerbe ab. Man muss sich vorstellen dass z. B. in Wien ein großer Teil der Eingangstüren, die Verkleidungen in den Stiegenhäusern sogar Fenster und oft auch die Türen in den Wohnungen selbst maseriert waren.

Dazu kommt noch die Möbelmalerei. Ganze Einrichtungen die der Tischler hergestellt hat wurden vom Anstreicher meist mit Ölfarbe beschichtet und dann maseriert. Nach dem zweiten Weltkrieg im Aufbau erlebte die Möbelmalerei – lasieren oder maserieren der Möbel - noch einmal einen gewaltigen (letzten) Aufschwung. Oft wurden auch ganze Decken und Wandverkleidungen maseriert.



Holzmalerei Muster Mahagoni Holzmalerei Muster Nuss Holzmalerei Muster Blumenesche
Holzmalerei Muster Kirsch Holzmalerei Muster Vogelaugenahorn Holzmalerei Muster Esche

Gemalte Holzmaserungen die sich ein Malermeister angefertigt hat. Vermutlich Arbeiten aus der Meisterklasse der Maler und Anstreicher, die später als Muster für den Kunden oder Vorlage beim Maserieren gedient haben. Die Maserungen sind auf mit Ölfarbe gestrichene Kartonplättchen mit Öllasur gemalt. Die maserierten Muster sind 14x19 cm groß. Reihe 1 von links nach rechts: Mahagoni, Nuss, Blumenesche. Reihe 2 von rechts nach links: Kirsch, Vogelaugenahorn und grünliche Esche.



Schon im 19. Jahrhundert wurden Werkzeuge entwickelt um die gemalte Holzmaserung noch vollkommener und naturgetreuer erscheinen zu lassen. Hilfsmittel wie die Porenrolle bzw. Porenwalze, Stahlkamm oder Kernritzmesser. Erfindungen wie z. B. Rubbelbilder, Schablonen oder Maserierapparate für die Holzmaserungen sollten die Technik der Holzmalerei noch rationeller machen. Die klassische Ausführung – das malen bzw. maserieren durch geübte Hand – hat auf längere Zeit allerdings keine dieser Erfindungen ablösen können und wird heute noch genauso ausgeübt.

Ein schon weit zurückreichendes Hilfsmittel in der Holzmalerei - hauptsächlich für die Imitation von Eiche – der Kamm. Die ersten Kämme waren aus Horn hergestellt – der Hornkamm. Genauso noch auch aus Schildpatt hergestellt. Der Hornkamm wurde später vom Stahlkämmen abgelöst der dieselben Aufgaben hatte. Kämme für die Holzimitation wurden auch noch unter anderem aus Kork, Leder (Lederkamm) oder Gummi (Gummikamm) gefertigt.



Werkzeug Holzmalerei Hornkamm
Hornkamm



verschiedene Stahlkämme
Bild zeigt verschieden Kämme für die Holzmalerei
ein Blechetui mit Metallkämme (Stahlkamme) daneben Stahlkämme, gefolgt von einem Kamm aus Schildpatt, mittig ein Gummikamm in Metall gefasst, unten ein Lederkamm, ein Gummikamm in Holz gefasst sowie ein Hornkamm.



Um die Holzmalerei noch naturgetreuer erscheinen zu lassen wurden auf verschiedene Weise Poren gemalt. Ein rationelles Hilfsmittel dafür war die Porenwalze oder Porenrolle. Porenwalzen gab es in den verschiedensten Ausführungen für unterschiedliche Holzarten. Die Porenwalze war schon im 19. Jahrhundert im Einsatz und sie blieb bis in die 1970er Jahre vereinzelt in Verwendung.



Werkzeug Holzmalerei Porenwalze Werkzeug Holzmalerei Porenwalzen
Bild links: Reklame aus dem Jahre 1904: die Porenwalze von Dillbohner, Porenwalzen für Eiche, Nussbaum und Mahagoni - ein unentbehlicher Hilfsapparat für bessere Holzmalerei. Bild rechts zeigt solch ein Paar Porenwalzen im geöffneten Holzkasten mit aufgestecktem Modler



Werkzeug Holzmalerei Porenrolle Werkzeug Holzmalerei Porenrollen
Bild links zwei Porenrollen mit unterschiedlichen mit feinen und gröberen Poren
Bild rechts: Porenrolle mit Speiser und Abrollrolle



Eine ganz spezielle Art der Porenwalze oder Porenrolle gab es für die Imitation von Eiche. Die Tiefporwalze – manchmal auch Porenreißer genannt - und dazu das Kernritzmesser oder die Ritzgabel mit denen das Maserbild geritzt wurde. Mit diesen Werkzeugen wurden die Maserungen und die Poren in den Untergrund eingepresst bzw. geritzt. Dafür war ein speziell vorbereiteter Untergrund mit Ölkitt und Ölfarbe notwendig. Diese Technik wurde als Tiefporeiche bezeichnet – die Königsdisziplin für die Imitation von Eichenholz.



Werkzeug Holzmalerei Tiefporwalze Werkzeug Holzmalerei Kernritzmesser
Bild links: Tiefporwalze in verschiedenen Ausführungen | Bild rechts: verschiedene Kernritzmesser zum ritzen von Holzmaserungen.



Werkzeug verschiedene Tiefporwalzen
Bild zeigt eine alte Holzschatulle mit Tiefporwerkzeugen.
Neben den Tiefporwalzen sieht man noch einen Anpressbügel mit dem der Druck auf die Tiefporwalze verstärkt wurde, Ritznadel und Kernritzmesser. Die Holzschatulle ist vermutlich noch aus dem 19. Jahrhundert.



Eine Art die Holzmalerei rationeller oder einfacher zu gestalten erfolgte mittels der Schablone. Dafür gab es verschiedene Ausführungen von Schablonen. Mit einen Schablonenpinsel, Naturschwamm oder Fixierrohr wurde die Lasur über die Schablone aufgebracht und doe so entstandene Holzmaserung mit dem Dachshaarvertreiber vertrieben. Bei ganz ausgefinkelten Schablonen waren die Stege zum Teil durch Schnüren oder feine Klammern ersetzt und es ließen sich damit schöne Holzmaserbilder erzeugen.



Werkzeug Holzmalerei Hifsmittel Schablone Werkzeug Holzmalerei Hifsmittel Schablone
Die Abbildungen zeigen zwei Schablonen zur Herstellung einer Nussmaserung.
Auf jeder Schablone ist die Maserung in gespiegelter Form geschnitten.



Ein ähnliches Hilfsmittel zum aufbringen der Holzmaserung war die Holzmaserpause. Die Maserpause ist am Ende des 19. Jahrhunderts aufgetreten. Durch die extrem fein gestochenen Löcher wurde mit dem Pinsel oder der Bürste die Lasur aufgetragen und dann auf der Ölfarbe (Untergrund) vertrieben. Unter vertreiben versteht man das feine verteilen der Lasurfarbe mit einen weichen Pinsel (z. B. Dachshaarvertreiber oder Borstenvertreiber).



Holzmaserpause, Pause Holzmaserpause, Pause

Bild links: eine ganz besondere Art einer Pause – die Holzmaserpause.
Abbildung zeigt so eine Pause für die Imitation von Eiche – in dem Fall Eichenspiegel. Die Holzmaserpause ist so fein gearbeitet bzw. gestochen das man die Poren und den Eichenspiegel auf der Abbildung leider nicht erkennen kann. Ausgerollt hat die Pause eine Länge von über einen Meter.

Bild rechts zeigt die leider sehr schlecht erhaltene Verpackung dieser Pause von der Firma Aug. Carl Grünewald & Cie. - Pausen Specialist. Holzmaser – Pause No. D.



Holzmaler Pause Holzmalerei Holzimitation









Bild links zeigt eine vermutlich von einem Maler selbst hergestellte und verwendete Pause für Nussmaserung. Diese Holzmaserpause lässt sich durch weitere Pausen beliebig verlängern. Die damit aufgepauste Holzmaserung wurde mit dem Fladerpinsel nachgezogen und vertrieben.

Besonders beim "spiegeln" der Holzmaserung für weniger geübte Holzmaler eine große Hilfe.

Von einem alten Malermeister habe ich einige Rollen solcher Pausen für verschiedene Holzarten in unterschiedlichen Größen bekommen.



Eine andere Art Maserungen aufzubringen erfolgt durch sogenannte Maserierapparate oder Maseriermaschinen.
Anfangs – im 19. Jahrhundert - waren das Lederrollen in denen die Maserung - meist recht einfach - vertieft eingeschnitten waren. Die Maserrolle wurde vom Maler über den mit Lasur eingestrichenen Untergrund gerollt. Die Lasur wurde damit weggenommen und es blieb nur die Maserung stehen die dann noch vertrieben werden musste. Später wurden die Lederrollen so geschnitten das die Maserung erhaben auf der Lederrolle stehen geblieben ist. Die Maserrolle aus Leder wurde durch die Gummirolle ersetzt. Die sogenannte Gummimaserwalze.



Werkzeug Holzmalerei Hifsmittel Maserrolle
Abbildung zeigt eine sehr alte Maserrolle aus Leder - 19. Jahrhundert – mit noch vertieft eingeschnittener Maserung.



Werkzeug Holzmalerei Hifsmittel Gummimaserrolle
Gummimaserwalze die die Maserrolle aus Leder abgelöst hat.



Werkzeug Holzmalerei Hifsmittel Gummiwalzen
Verschieden Gummiwalzen mit Holzmaserungen.
Auf einen Bügel gespannt wurde die Farbe über den Speiser (Schwamm) mit der Gummiwalze auf den Untergrund übertragen.






Werkzeug Maserierapparat, Holzmalerei, Holzimitation, Holzmalerei, Holzimitation, Werkzeug Maseriermaschine

Ein ebenfalls sehr alter Maserierapparat aus dem 19. Jahrhundert – auch Maseriermaschine bezeichnet. Die Maserung – in dem Fall Eiche – vertieft in das Lederband eingeschnitten. Die aufgestrichene Lasur wurde vom Maler damit durch überrollen abgenommen. Durch die Vertiefungen blieb das Maserbild stehen. Das wurde noch vertrieben und eventuell mit einem Hornkamm oder Stahlkamm verkämmt.






Werkzeug Maserbirke Holzmalerei, Holzimitation, Werkzeug Maseriermaschine

Maserierapparat zur Imitation von Birke – genauer von Maserbirke. Zusätzlich dazu Werkzeuge für die Bereiche die der Dekorationsmaler mit der Maserrolle nicht erreicht hat (Ecken oder Profile). Ähnliche Maserierapparate waren für Hölzer wie z. B. Vogelaugenahorn gefertigt. Rechte Abbildung Maserierapparat für die Imitation von (vermutlich) Vogelaugenahorn oder Wurzelholz.



Eine ganz andere Art Maserungen aufzubringen die eigentlich nur mehr wenig mit der Holzmalerei zu tun hat. Das aufbringen oder übertragen von Holzmaserung mittels Holzmaser – und Marmor – Abziehpapieren. Auf einen im richtigen Grundton gestrichenen Untergrund wurde dann vom Anstreicher die Holzmaserung von einem Papierbogen aus auf dem Untergrund übertragen. Das wurde auch oft als "filmen" bezeichnet. Die Schlichten Holzteile wie z. B. Friese an den Türen wurden meist in der üblichen Art und Weise dann vom Anstreicher mit Pinsel und Lasur beigezogen. Solche Maserpapiere wurden seit ca. 1880 verwendet und haben sich recht lange in der Praxis gehalten.



Katalog für Abziehpapiere eine im Katalog abgebildete Holzmaserung
Linke Abbildung zeigt einen Katalog aus dem der Maler seine Holzmaser oder auch Marmor – Abziehpapiere bestellen konnte. Preisgekrönt auf der Weltausstellung in Chicago. Im Inhalt ein sehr umfangreiches Angebot an verschiedenen Holzmaser – Abziehpapieren. Bild rechts zeigt eine der abgebildeten Holzmaserungen.



Katalog mit Holzmaser- und Marmor Abziehpapieren Holzmaser-Abziehpapieren auf Karton Katalog mit Holzmaser- und Marmor Abziehpapieren
Linkes Bild – kleiner Katalog mit Holzmaser- und Marmor - Abziehpapieren. Selbe Firma wie oben - Preisgekrönt auf der Weltausstellung in Chicago. Daneben ein Muster – Eichenmaser - in Farbe von diesen Holzmaser-Abziehpapieren auf Karton. Rechtes Bild: Original Reklame von 1893 über Gummersbacher Abziehpapier, Holz- und Marmor-Abziehpapiere



Kaukasische Nuss Holzimitation Pyramidenmahagoni, Pyamiden Mahagoni
Zwei Abbildungen aus einem Katalog für Holzmaser – Abziehpapieren.
Zu sehen aus dem Inhalt ein Muster für Kaukasische Nuss und Pyramiden Mahagoni.
Leider befinden sich auf diesem Katalog auch keine Firmenaufschrift und kein Datum.



Gut funktionierende Werkzeuge waren Maser – Matrizen. Bei richtiger Anwendung entstand ein sehr schönes Maserbild. Solche Werkzeuge waren in verschiedenen Formen erhältlich und sehr lange in der Praxis des Dekorationsmalers in Verwendung. Ein alter Malermeister hat mir dazu folgendes erzählt: "Als Ende der 60er Jahre die furnierten Möbel kamen waren solche Maser-Matrizen noch die einzige Möglichkeit sich mit der Möbelmalerei – lasieren oder maserieren von Möbeln - über Wasser zu halten."

In ähnlicher Form gibt es diese Werkzeuge sogar heute noch dem Markt. Heute findet man Sie unter der Bezeichnung Maserboy im ausgesuchten Farbenhandel – z. B. bei Beck und Koller in Wien die auch noch Teiglasuren zum maserieren führen.

Werkzeuge historische Holzmalerei Werkzeuge historische Holzmalerei, Maserboy

Alte Hilfsmittel bzw. Werkzeuge für den Dekorationsmaler um schnell einfache Holzmaserungen herzustellen. Auf den beiden Abbildungen sind verschiedene Arten von Masermatrizen. Ausführungen auf der rechten Abbildung sind sogar heute in einer ähnlichen Form unter der Bezeichnung Maserboy im Fachhandel erhältlich.



Ich hoffe, dass ich Ihnen auf dieser Seite einen kleinen Einblick in diesen interessanten Zweig aus dem Malerhandwerk vermitteln konnte. Die Holzmalerei oder auch die Holzimitation - eine Technik die früher nahezu jeder Malermeister oder Malergeselle neben dem Anstreichen mehr oder weniger beherrschte.



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